Epitaph CLOCKWORK | Ludwig van Beethoven zum 250. Geburtstag
Clockwork Beethoven (Eine Ode)
Am Notennabel der Welt gezeugt,
von der Muttermilch Musik genährt,
an Götterfunken zur Freude gewachsen,
haben die Partituren des Genies
selbst der Taubheit die Ohren geweitet
bis tief in exzessiven Scherzoschmerz.
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Purpurstunden ( King Crimson gewidmet)
Auf dem FRIPP-Trip,
dem sonischen Rausch entgegen,
der Rhythmenlawine,
in der jeder Akkord
Haken um Haken schlägt,
gejagt von der Präzision
taktierender Hände.
In der Instrumentenzentrifuge
Synapsen im Synkopentaumel,
die Progressionsmaschine
auf Jazzperiment programmiert,
Fragmente von Noten,
verschachtelt,
verkettet,
verwunschen.
Eingriff am offenen Ohr,
auf offener Bühne;
das Soundskalpell
schneidet tief in Stunden,
bis die einzige Sekunde
herausblutet,
die alles Hören befreit.
Musik destilliert
zum Momentum,
dem berauschendsten
aller tönenden Tropfen.
Betäubtes Publikum
verneigt sich
vor dem Purpurkönig,
der sich im tosenden Applaus
mit dämonischem Grinsen
vor seinem verhexten Volk
verbeugt.
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Lyrische Texte: Thomas Schubert